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Erste Hilfe bei "Durchfall"

Leidet Ihr Tier an akuten oder chronischen Durchfall? Wichtig ist hier den Auslöser zu finden. Bei häufigen, langanhaltenden und blutigen Durchfällen, die länger als 2 Tage andauern, sollten Sie immer ein Tierarzt aufsuchen, um die Ursache abzuklären.


1. Ursachenforschung

Wenn Ihr Hund oder Ihre Katze unter akuten oder immer wiederkehrendem Durchfällen leidet, können viele Ursachen dahinter stecken. Es ist wichtig, gerade bei chronischen Durchfall den Auslöser heraus zu finden. Oft können Futtermittelunverträglichkeiten, Allergien, Parasiten, Bakterien, Viruserkrankungen, Medikamente, Entzündungen, Geschwüre, Krebs, Toxine, Fremdkörper, Angst/ Stresssituationen oder auch Krankheiten anderer Organe, wie die Pankreas, Nieren, Addisons dahinter stecken.

 

Wenn der Durchfall akut auftritt, ist es ratsam Ihr Tier erst mal fasten zu lassen, auch wenn es oft schwer fällt.

  • Hund 24 std. fasten lassen
  • Katze 12- 24 std. (übergewichtige Katzen aber nicht länger als 12 std.)

Anschließend kleine Mahlzeiten in Form von Suppe/ Schonkost einführen.

(siehe unten beschrieben).

Durchfall kann eine Dehyhdrierung des Körpers verursachen, da bedeutene Mengen an Wasser und Mineralstoffen verloren gehen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie ihr Tier zum trinken animieren, durch kleine Beigaben von Suppen/Brühen oder Infusionen vom Tierarzt oder Tierheilpraktiker.

Wenn der Durchfall schon über eine längere Zeit besteht und schon chronisch ist, sollten Sie unbedingt das Futter überprüfen, eine tierärztliche Diagnose stellen, ggf. eine Ausschlussdiät durchführen und die Darmflora überprüfen lassen um den Darm wieder ins Gleichgewicht zu bringen.


2. unterstützende Kost

Moro´sche Karottensupppe

Kochen Sie Ihrem Hund oder Katze die altbekannte Karottensuppe. Diese können Sie sogar für den Notfall einfrieren und immer griffbereit haben.

 

Zutaten:

  • 500g Karotten
  • 1 Liter Wasser
  • 3g Meersalz

Zubereitung:

  1. Die Karotten schälen, kleinschneiden und in 1 Liter Wasser 1 Stunde köcheln. Das Wasser reduziert sich während dieser Zeit deutlich unter 1 Liter.
  2. Suppe pürieren.
  3. Das verdampfte Wasser wieder auffüllen, sodass man wieder auf die Menge von 1 Liter kommt.
  4. Die Suppe über den Tag verteilt verfüttern (ca. 5 Mahlzeiten) anstatt der normalen Mahlzeiten.

Nach 1-2 Tagen kann wieder etwas feste Nahrung zuugegeben werden in Form von gekochtem Hühnchen.

Ein Münchner Kinderarzt entwickelte diese Suppe zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die vielen Kindern bei Durchfallerkrankungen geholfen hat. Heute ist dieses ein beliebtes Rezept als Erste Hilfe bei Tierbesitzern.


Reissuppe und helles Fleisch

Reis und Huhn wird bei Durchfall oft immer als erstes empfohlen. Hierbei muss man aber beachten, dass die Zubereitungsform ausschlaggebend ist. Gekochter Reis wirkt im Körper trocknend, was sehr kontraproduktiv wäre, weil der Körper eh schon dehydriert ist. Aber er kann auch befeuchtend wirken, wenn man ihn lang genug kocht, dann kann auch Reis sehr unterstützend bei Durchfall sein.

Rezept für eine Reissuppe (Congee):

  • 1 Tasse Reis
  • 6 Tassen Wasser

Man kocht den Reis in einem Verhältnis von 1:6. Der Reis quillt unwarscheinlich auf.

Kochen Sie den Reis mit geschlossen Deckel kurz auf und köcheln Sie ihn nur auf kleinster Flamme, da er sonst anbrennt. Kochen Sie den Reis 2-4 Stunden. Um so länger er kocht um so mehr stärkt er.

Zum Reis können Sie ein helles Fleich (Hühnchen oder Pute) in gekochter oder gegarter Form hinzugeben. Diese eignen sich am besten, weil sie fettarm und leicht verdaulich sind.


3. Weiter unterstützende Maßnahmen

Schleimstoffe

  • Flohsamenschalen (Psyllium) Sie beruhigen die Darmschleimhaut und regulieren die Darmtätigkeit. Die Schalen enthalten etwas mehr unlösliche Faserstoffe. Zubereitung: 1 Teelöffel in 100ml Wasser einrühren und lange quellen lassen bis eine schleimartige Konsistenz entsteht. Dosierung: 1g pro 5Kg Körpergewicht zum Futter hinzugeben.
  • Slippery Elm oder Eibisch (Eibisch ist nachhaltiger) Diese befeuchten und beruhigen die Magen/ Darmschleimhaut. Zubereitung: Als Kaltauszug = 1 El in 100ml kaltes Wasser quellen lassen (am besten über Nacht). Dosierung: 1 tl. pro 5Kg Körpergewicht.

Kürbis

Kürbis ist reich an Betacarotion und Eisen. Er macht den Stuhl gleitfähig und leitet Toxine aus.Tonisiert den Magen und reguliert den Stuhlgang.

 

Huminsäuren

Diese ziehen Toxine aus dem Darm und bilden einen Schutzfilm im Magen und Darm. Ihre Wirkung ist tiefer als die von Heilerde, denn sie dringen in die Becherzellen ein, dadurch werden die Nervenenden geschützt und die Schleimhäute beruhigt. Zusätzlich binden sie Schadstoffe, Schwermetalle, Bakterien und Toxine.

 

Pektin

Enthalten in Äpfeln. Hier können Sie etwas geriebener Apfel mit unter das Futter mischen. Äpfel sind sehr säurehaltig (aber Achtung! nicht bei gereizten Magen).

 

Heilerde

Diese absorbiert Flüssigkeit und Toxine im Darm. Achtung bei rohernährten Hunden, sie bindet zusätzlich Magensäure.

 

Gerbstoffe

Diese kann man zusätzlich bei Durchfall in das Futter mit einbauen, denn sie hemmen die Vermehrung von Bakterien. Die meisten Gerbstoffe sind pflanzlichen Ursprungs und kommen hauptsächlich in Beerenfrüchten vor, z.B. in der Heidelbeere, Brombeere und Himbeere. Sie wirken adstringierend (zusammenziehend), antioxidativ, schmerzlindernd, entzündungshemmend, antiseptisch und reduzieren übermäßigen Verlust an Flüssigkeit.

 

Darmfloraaufbau

Der Einsatz von Synbiotika. Hier ist es hilfreich, vorher einen Darmflora-check durchzuführen, um zu schauen, welche Bakterien fehlen oder überbesiedelt sind, um das richtige Synbiotika mit den richtigen Bakterienstämmen aus zu wählen.


Bei weiteren Fragen rund um die Ernährung und Ursachenforschung stehe ich Ihnen gerne unterstützend zur Seite.

Ich helfe gerne weiter bei:

  • Ausschlussdiäten
  • Darmflora Laboruntersuchungen
  • Aufbau der Darmflora
  • Untersützung weiterer Organe

Gemeinsam schauen wir, wie wir Ihr Tier mit der Ernährung und Naturheilkundlich mit westlichen Kräutern, sowie mit TCM Kräutern ernährungsphysiologisch unterstützen können. Ich versuche anhand einer gründlichen Anamnese die passenden Mittel heraus zu finden, wo Ihr Tier am besten drauf reagiert und diese zu seiner Energetik passen.